Die drei Filme rechts auf dieser Seite befassen sich mit
Technik, mit dem Charme und dem Drama des Fließbands, mit mechanischen
Klängen, und das alles an einem Strang des Produzierens und Konsumierens: Es
geht um den Weg des Weins vom Wingert bis zum Magen.
Denn da gab es die Anfrage der Winzergenossenschaft
Rosswag-Mühlhausen: "Könnt ihr uns dokumentieren?". Gefragt wurde der
Uni-Film Stuttgart. So richtig Geld sollte die Dokumentation aber nicht
kosten. Okay: Spendiert uns die Ballonfahrt, die Ruderparty und auch sonst
einige Partys, dann sind wir mit von der Partie.
1001
Flaschen - das hat im Alleingang am 13.12.2011 Chris Mennel gefilmt, mit
professionell an
der Kamera vorbeiguckenden Arbeitern und ohne Kunstlicht.
Heraus kam
"Flaschen satt" - also es ist genug
Film da für jede Variante der Nutzung. Vier
verschiedene
Filmvorschläge liegen bereit, mit der Pointe,
dass zwar alle das gleiche zeigen - Flaschenabfüllung in der
Kelter Rosswag - aber nie ein gleiches Bild verwendet wird.
Der Favorit
ist die konträre
Zusammenkunft eines klassischen Musikstückes mit der High-Tech
der Flaschenabfüllung: Prokofiew trifft Kelter.
"Bis der
Wein in der Flasche ist" ist der
dokumentarisch und menschlich nahegehende Film, der hier auf der Seite zu sehen
ist. Beginnend mit der
leeren Flasche schauen wir zu, bis sie etikettiert und gefüllt
ist. Das Faszinierende der Flaschenabfüllung - endlos
nah an der Kamera vorbeiwandernde Flaschen, während dahinter
ferne Flaschen und Arbeiten den Raum füllen - wird gefeiert und erinnert an
Trickfilmszenen aus Disneys "Der Zauberlehrling", wo tausende von
Besenstielen am Zauberlehrling vorbeistapfen. Dieser Film ist insgesamt
geduldig und sollte nur von Fachleuten frontal betrachtet werden. Sein
Einsatz als Hintergrundfilm
bietet sich an.
"Geburt
einer Flasche Rotwein" ist
schließlich das experimentelle Wagnis: Die Kamera steht nun
nicht mehr, wie in allen drei vorherigen Filmen, auf einem Stativ,
sondern wird von Hand geführt und versucht, dem Schicksal
einer Flasche von vorne nach hinten zu folgen. Das geschieht nicht stur
á la Konzeptkunst, sondern "die Absicht ist erkennbar".
Handkamerafilme sind auf großer Leinwand anstrengend - dieser
Film mag als Youtube-Spaß verbleiben.
Der fünfte Film im Bunde dreht mit
Prokofjew seine Runde:
Prokofjew wird live bei der
Dreifachprojektion natürlich nicht zu hören sein. Aber er passt enorm, das
wollen wir mal festhalten. Und am 27.10.2012, einmalig, war obiger Film
tatsächlich zu sehen und zu hören, mit Prokfjew live, gespielt vom
Orchester der Universität Stuttgart in der Stadthalle Vaihingen/Enz.
Applaus!
Hier noch zwei Vorversionen der
"Flaschen-Filme" für die Dreifachprojektion. Auf einen
elektronischen Start folgt Fuzz-Gitarre:
Und hier die Geburt einer
Flasche Rotwein zu Gitarrenrock, nach einem Naturton-Start: